Oktober 2

(vorläufiger) Plan für den Winter

Von einigen Leuten ist uns die Türkei empfohlen worden um dort zu überwintern. Da sie sehr schön und günstig ist. Als wir uns dann genauer informiert haben, haben wir dieses Vorhaben relativ schnell abgesagt und beschlossen in Griechenland zu bleiben.
Warum? Bevor ich Dir den Grund dafür nenne noch ein paar Fakten zu Griechenland und zur Türkei.

Giechenland:

Als EU Bürger dürfen wir uns in Griechenland unbegrenzt aufhalten und dafür entstehen uns keine zusätzlichen Kosten.
Wir zahlen hier für unser Boot, das eine länge von 11m hat 33€ im Monat Wasserbenützungssteuer. Das muss man bezahlen, sobald das Boot griechisches Wasser berührt.
Wenn wir ankern, wie wir das bis jetzt getan haben, sind damit alle Kosten erledigt. Hafen oder Marina würde dann pro Tag etwas kosten.

Türkei:

Als EU Bürger dürfen wir uns 3 Monate in der Türkei aufhalten. Das Einklarieren (Einreisen) kostet für zwei Personen inklusive Schiff 120€ (das Ausklarieren (Ausreisen) wissen wir noch nicht). Also hochgerechnet wären das mindestens 40€ pro Monat. (eher mehr)
Würden wir uns für einen Liegeplatz in einer Marina entscheiden, könnten wir mit einem Schreiben dieser Marina unseren Aufenthalt in der Türkei auf maximal 6 Monate verlängen. Runtergerechnet wären das dann zwar nur mehr mindestens 20€ pro Monat für den Staat Türkei, aber die Marinas wollen im Durchschnitt 300 bis 400€ im Monat für unsere Bootslänge.

Unser (vorläufiger) Plan ist also in Griechenland zu bleiben. Der Hauptgrund, warum wir uns für Griechenland entschieden haben, ist also, dass es ganz einfach billiger ist. Wir haben auch schon Tipps bekommen, wo man in einem kleinen sicheren Fischerhafen gratis liegen kann, und sogar Strom und Wasser (fast) gratis bekommt.
Wir wollen solange es das Wetter und unser Kälteempfinden zulassen nur ankern. Da wir aber keine Heizung an Bord haben, sind wir schon sehr gespannt, wielange wir das aushalten. Vorallem ich, die erfrohrene Waldviertlerin! Sollte es zu kalt werden, können wir immer noch in einen Hafen bzw. Marina fahren oder eine Heizung bestellen und einbauen 😉 …. soweit der Plan A….aber da wir jetzt tagsüber noch in Badekleidung herumlaufen liegt das hoffentlich noch in weiter Zukunft! 😉

Plan B gibt’s natürlich auch schon! 😉 Und zwar würden wir dann zurück fahren in unsere zweite Heimat. In Brindisi würden wir Vayu dann an Land stellen. Dort können wir dann auch noch ein paar Adaptionen vornehmen. Natürlich lassen wir auch keine Gelegenheit aus, um unsere Bordkassa aufzufüllen. Falls also jemand einen Job anzubieten hat im Zeitraum von Ende Dezember bis Ende März … immer her damit!!!

Soweit der Plan, aber wie wir wissen, sind Pläne da um geändert zu werden 😉 Wir sind gespannst, was wir dann wirklich tun!

Liebe Grüße und bis bald!

März 10

unser Österreichurlaub

Von kurz vor Weihnachten 2018 bis Anfang März 2019 sind wir auf unserem vorerst letzten Heimaturlaub. Diesen verbringen wir mit Familie, Freunden und ein wenig Arbeit. Leider vergeht wie immer, auch diese Zeit viel zu schnell.

Natürlich haben wir eine To-Do-Liste für Österreich. Einen Punkt können wir gleich am ersten Tag abhaken. Wir bringen eines unserer Großsegel zum Segelmacher. Am Abend sind wir dann bei Freunden im Weinviertel (wo wir gewohnt haben, bevor wir auf Vayu gezogen sind).
Am nächsten Tag fahren wir weiter in meine Heimatstadt und verbringen dort die Feiertage mit meinen Eltern und meiner Oma. Auf diese Zeit mit der Familie hatte ich mich schon sehr gefreut. Wir genießen schöne gemeinsame Tage mit gutem Essen, lecker Keksen und lustigen Spieleabenden.
In der Nacht von 30. auf 31. Dezember schlafen wir wieder in Schnegge an einem unserer Lieblingsplatzerl im Waldviertel.

Feuer am Lieblingsplatzerl

Am nächsten Tag machen wir eine Waldviertel Rundfahrt um vom nördlichen Teil in den südlichen Teil zu gelangen. Zwischendurch besichtigen wir die Ruine Kollmitz.

In den südlichen Teil wollen wir deshalb, weil wir bei Nina und Sergio zu Silvester eingeladen sind. Die beiden haben wir in Brindisi kennengelernt. Peter und ich werden lecker bekocht und wir verbringen einen schönen Silvesterabend zu Viert.

Hier kurz die Geschichte wie wir Nina kennengelernt haben: Peter und ich sind in Brindisi, Süditalien in der Werft mehr als 1000km entfernt von der Heimat. Eines Tages entdecken wir ein Auto mit österreichischem Kennzeichen. Das Auto ist immer wieder mal da, dann auch wieder ein paar Tage nicht in der Werft. Ich rätsle schon, ob das auch ein Schiffseigner ist, oder vielleicht jemand der hier arbeitet? Eines abends, als wir vom Einkaufen zurück kommen, hören wir eine weibliche Stimme aus der Dunkelheit. „Ihr seid ja Österreicher!!“ So lernen wir Nina kennen. Stolze Besitzerin einer schönen Alpa 11.50. Dank Nina und ihrer Alpa können wir sogar im Herbst noch ein paar Stunden segeln!

Die ersten beiden Wochen im Jänner verbringen wir wieder in Waidhofen an der Thaya. Wir haben Termine bei Ärzten und beim Optiker. Jetzt wissen wir, dass wir gesund, aber „schasaugat“ sind. Naja, ich hab es vorher schon gewusst, aber auch Peter hat jetzt eine Brille 🙂

Ab der dritten Jännerwoche verbringen wir viel Zeit in Wien. Dort werden wir mit offenen Armen von Bernhard und Aleksandra empfangen. Die beiden geben uns und unserer Schnegge ein Dach über dem Kopf. Vielen Dank euch beiden! Die ersten Tage in Wien verbringen wir damit, die Bordkassa ein Wenig aufzufüllen. Natürlich nutzen wir die Zeit auch, um Freunde zu sehen, da regelmäßige Treffen für die nächste Zeit wahrscheinlich ausfallen werden. Ja ich weiß, wir sind schuld daran! 😉

Dann ab Ende Februar müssen wir wieder ans Packen denken. Dank Peter unserem Schlichtmeister – ich glaube er hat früher viel Tetris bzw. Sokoban gespielt – bekommen wir alles ins Auto, das mitfahren soll. Ich frage mich, wie das alles noch ins Schiff passen soll?!?

Am 7. März treten wir die Reise Richtung Süden an. Den Abschied von der Familie gestalten wir sehr kurz, so fließen nicht zu viele Tränen.
Die erste Etappe führt uns nicht allzuweit weg, aber dazu mehr beim nächsten Mal…